" OP,Schlitzung der Harnröhre" .Verletzung der Harnröhre durch Tumorresektion der Blase. Dadurch ständige Reizung und Rötung der Blasenwand.

  • Hallo an alle Betroffenen und Angehörige,

    mein Mann hatte letztes Jahr seine OP mit Tumorresektion und anschliessenden Mitomycinbehandlungen.

    Bei der OP wurde die Harnröhre leicht verletzt.

    Bei den späteren Kontrollspiegelungen wurden immer wieder unklare Rötungen in der Blase entdeckt und dadurch nochmals Gewebe in der Blase entnommen.

    Befund:Kein neues Wachstum !

    Er äußerte auch zunehmend Probleme beim Wasserlassen(Strahlunterbrechung mit Entleerungsstörung und ständigen Harndrang).Auch Wochen nach der Mitomycinbehandlung.

    Jetzt wurde eine Verengung der Harnröhre diagnostiziert. Dadurch hat er ständig Restharn in der Blase und dadurch entstand die Reizung und Rötung der Blasenwand !

    Jetzt soll eine Schlitzung der Harnröhre erfolgen.

    Hat jemand Erfahrungen dazu ?


    Vielen Dank Claudia

  • Hallo Claudia snook ,

    Harnröhrenschlitzung wird immer mal wieder erwähnt, insgesamt aber nicht sehr häufig und oftmals auch ohne das der Ausgang bzw. Erfolg benannt wird.

    Ich habe folgendes Thema gefunden, ist schon älter, nur Berti aus diesem Thema ist im Forum noch aktiv:

    winfried45

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Guten Morgen snook ,


    neben den Erfahrungen mit BK samt Metastasen habe ich leider auch Erfahrungen mit der Harnröhrenverengung vs. Schlitzung und weiterer Therapie.


    Konkret hatte ich vor ca. 8 Jahren die Verengung welche sich durch Harnverhalt bis zum fast kompletten Verschluß gezeigt hatte.

    Die Verengung der Harnröhre kommt meistens durch Verletzungen zustande, in eher wenigen Fällen gibt es ungeklärte Ursachen.


    Eine Soforthilfe direkt beim Urologen war das sog. "bougieren". In diesem Fall wird unter leichter örtlicher Betäubung eine Art immer dicker werdenden Stricknadel in die Harnröhre geschoben. Ziel ist die Weitung der Harnröhre und man kann wieder pinkeln.


    Die zweite Maßnahme war die von dir zitierte "Schlitzung". Auch diese wurde bei mir direkt beim Urologen mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Hier wird ein ebenfalls ähnlich wie eine Stricknadel mit einer am Kopf befindlichen Klinge (wie ein MIni-Cutter-Messer vom Teppichleger) geformtes Instrument in die Harnröhre eingeführt und diese dann meist auf "12 Uhr" über die Länge der Harnröhrenverengung geschlitzt.

    Im Ergebnis klappt die Harnröhre ein wenig auseinander und man kann wieder pinkeln.


    Problem an der ganzen Sache ist das die Verengung aufgrund von Narbenbildung entsteht. Die Schlitzung hilft zwar momentan; iat aber auch eine Verletzung die wiederum eine Narbenbildung nach sich zieht und diese dann wieder zu einer Verengung führt. Man kann die Schlitzung damit nicht unendlich wiederholen.


    Im Ergebnis hat man bei mir dann als finale Lösung eine sog. "Mundschleimhaut-Plastik" durchgeführt.


    Bei einer längeren OP hat man mir die vernarbte Stelle in der Harnröhre (einige Zentimeter) entfernt, gleichzeitig aus dem Mundraum einige Quadratzentimeter Schleimhaut entnommen und aus dieser dann ein neues Stück Harnröhre "gebastelt" und als Ersatz für das entfernte Stück dort eingenäht. Ähnlich wie bei der Neoblasen-OP liegt man dann rund drei Wochen mit diversen Katheder fast nur auf dem Rücken bis die Wunden in der Harnröhre verheilt sind. Dann folgt analog eine Dichtigkeitsprüfung und zum Schluß dann das ziehen der Katheder. Ab dann läuft alles wieder normal.

    Die OP wurde seinerzeit aufgrund der entsprechenden Expertise und Empfehlung meines Urologen im Sana Klinikum Hof durchgeführt.

    Ich habe auf der Webseite mal nachgeschaut doch mein damaliger Operateur (Chefarzt der Urologie) ist dort nicht mehr aufgeführt. Damals wurde mir noch ein Operateur in Hamburg empfohlen der bei meinem Operateur gelernt hatte. Name ist mir aber nicht mehr bekannt.


    Seit damals habe ich keine Probleme mehr mit der Harnröhre und letztlich war es dann für die Neoblasen-OP auch keine Hürde.

    Wie Du siehst bin ich inzwischen ab der Blase sozusagen "runderneuert" :)


    Grüße vom PetAir

  • Hallo,

    ich möchte mich für eure Kommentare bedanken.

    Man kann zwar vieles im Internet über dieses Thema finden,es ist aber doch sehr hilfreich direkt von Betroffenen Erfahrungen zu erhalten.

    Wir gehen jetzt mit einigen Fragen zusätzlich in das Arztgespräch.

    Ende August soll die OP stattfinden und wir halten euch auf dem laufenden.


    Alles Gute und vielen Dank. Bis bald Claudia :)

  • Hallo an alle,

    hier der weitere Verlauf der Erkrankung meines Mannes im letzten halben Jahr.Da er ja schon das ganze Jahr unter ständigem Harndrang leidet,wurde zusätzlich eine gutartige gutartige Vergrößerung der Prostata diagnostiziert.Es wurde eine Ausräumung der Prostata durchgeführt.Die Harnröhrenschlitzung war, laut Arzt, nicht notwendig.

    Seit der OP ist der Harndrang noch schlimmer.Sobald er etwas trinkt muss er ständig auf Toilette.Die Blase fast nur höchstens 50 ml.Laut Ultraschall alles ok.Er kommt seit August auch Nachts nicht mehr zur Ruhe.Hat schon verschiedene Medikamente erhalten ,ohne Erfolg.Musste dadurch auch die Instillation mit Mitomycin 1x pausieren, da er die Flüssigkeit nicht lange in der

    Blase halten kann.Wir haben schon überlegt, ob durch die ständigen Gewebeproben(dieses Jahr schon 3x, da immer eine Rötung an der Blasenwand bei Spiegelung

    vorliegt...immer negativer Befund) eine Nervenreizung entsteht sobald etwas Flüssigkeit in die Blase kommt.

    Er hatte jetzt nochmals eine Kontrollspiegelung, bei der wieder eine Rötung am Blasendach diagnostiziert wurde.Im Januar erneute OP und Gewebeentnahme.

    Wir können nur abwarten und die Zuversicht nicht verlieren.

    Das wünsche ich auch allen in diesem Forum.

    Liebe Grüße Claudia

  • Hallo snook , Claudia,

    vielen Dank für deine Zwischenmeldung.

    50ml ist wirklich nicht viel und sehr belastend. Ich wünsche euch gute Besserung.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo