hallo Rebecca2008,
ich bin neu hier und selbst eine betroffene Frau im "jungen" Alter von 55 Jahren , welche sich gerade mit einer ähnlichen Fragestellung zum Thema Mitomycin C versus BCG-Therapie beschäftigt.
Mein Krankheitsverlauf stellte sich wie folgt dar:
2022, Dez, TUR-B:
Nicht invasives großes zytoskopisch leicht erkennbares papiläres Urothelkarzinom pTa G2, WHO: low grade
2023, Jan, TUR-B-Nachresektion:
1) am rechten Ostium überreseziert: Kleines invertiertes Papillom, keine Malignität
2) An der linken Blasenwand wurde eine rauhe Schleimhaut detektiert: granulierende Urozystis, keine Malignität
2023, Jul, TUR-B eines Rezidivs:
1) Ostium rechts: Tumorfreie Harnblasenwandabschnitte mit plattenepithelialer Metaplasie und leicht chronischer Urozystis, keine Malignität
2) Seitenwand rechts: Nicht invasives gut differenziertes papilläres Urothelkarzinom (pTa G1 low grade)
2023, Sep.-Nov, Mitomycin C Instillation: Nach 6 Zyklen im wöchentlichen Takt, wurde die Instillation aufgrund einer starken Blasenentzündung gestoppt.
2024, Jan, TUR-B eines Rezidivs:
Der finale Arztbericht liegt noch nicht vor. Aber die vom Urologen in der Spiegelung als verdächtig eingestuften Stellen (rechts am Blasenausgang und an der alten Narbe am rechten Ostium zeigten wohl keine Malignität. Dafür wurde dann am Blasendach ein kleine (<7 mm) großer pTa G1 low grade gefunden.
Nun möchte meine Urologe ebenfalls nach den 2 Rezidiven (obwohl beide pTa G1 low grade) auf BCG umstellen. Da ich selber Mikrobiologin bin, habe ich mich intensiv mit einiger wissenschaftlicher Literatur beschäftigt. Den Vorteil von BCG bei pTa G1 low grade konnte ich nicht wirklich erkennen. Gerade einmal bei der Reduktion der Rezidivrate konnte BCG bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten (<5%) einen Vorteil zeigen, nicht aber bei der Progressionsrate. BCG hat hingegen stärkere Nebenwirkungen. Außerdem hat mich der rote Hand-Brief für das Medac-Produkt etwas bedenklich gestimmt. Demnach kann es noch Jahre nach der Behandlung zu latenten Infektionen kommen. Also, dass man dann noch an einer Tuberkulose erkranken kann.
Ich konnte dann diese Woche noch mit einem Oberarzt aus dem Klinikum Oldenburg sprechen. Der meinte auch, dass BCG schon ein sehr scharfes Zeug sei und man es nun durchaus weiter mit Mitomycin C versuchen könnte, auch wenn ich zwei Rezidive in sehr kurzen Abständen hatte. Deshalb werde ich bei meinem Urologen nun darauf plädieren, dass wir mit der Mitomycin-Erhaltungstherapie weitermachen.
Hat zufällig jemand in diesem Forum Erfahrung mit der Instillation von Hyaluronsäure-Präparaten, um die sogenannte GAG- (Glukosaminglykan)-Schicht der Balsenschleimhaut wieder aufzupäppeln? Eine löcherige Schicht kann die Entzündungsreaktion hervorrufen, welche ich bei der zukünftigen MMC-Behandlung gerne verhindern würde.
Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen