Meine Geschichte - nicht immer was bösartiges...

  • Hallo Ihr Lieben,


    Mein Name ist Aleksandra, bin 36 J. und wohne in NRW. Ich habe mir vorgenommen, egal wie es für mich auskommt, hier meine Geschichte zu beschreiben. Ich wollte mich für dieses wunderbare Forum herzlich bedanken. Ich habe hier mit Euch in den letzten zwei Wochen sehr viele Stunden und Tage verbracht... Es hat mir sehr geholfen und ich hoffe, dass meine Worte auch jemandem helfen können.


    Alles hat im Mai 2023 angefangen. Ich habe richtig dicke Knöchel bekommen. Ein paar Ärzte besucht, Diagnose: Nephrotisches Syndrom, Krankenhaus, Nieren Biopsie und Diagnose minimal change glomerulonephritis. Bei den Erwachsenen sehr sehr selten. Das ist eher eine Kinderkrankheit. Alle mögliche Ursachen wurden ausgeschlossen also keine Autoimmunkrankheit, MRT Abdomen mit Kontrastmittel unauffällig. Also "Pech gehabt" wie die Ärzte mir gesagt haben. Ich habe Prednisolon bekommen, hochdosiert, viele Nebenwirkungen davon bekommen wie Cushing Syndrom, extremer Haarausfall, Cortison bedingte Depression. Alles zu verkraften. Die Tabletten haben die Krankheit gut in Griff bekommen.


    Was nicht weggegangen ist: Mikrohämaturie. Dazu die gelegentliche Schmerzen/Unwohlsein im Intimbereich, sehr oft nach dem Wasserlassen. Die Schmerzen habe ich das erste Mal in Mai 2023 gemerkt. Das hat mir keine Ruhe gegeben... Also wieder Hausarzt, Nephrologe, zwei verschiedene Frauenärzte... Alle Untersuchungen, Abstriche, Hormone, alles top. Sie haben mich wie eine verrückte angeguckt und alles auf meine Nieren Krankheit geschoben und natürlich kam auch der allerliebste Satz "Sie sind zu jung für eine ernste Erkrankung". Ich habe aber nicht aufgegeben und letztendlich habe ich eine Überweisung zum Urologen bekommen. Wartezeit 1 Monat. Ok. Ultraschall (mit leeren Blase...) ohne Befund. Aber weil die unsichtbare Blut im Urin immer noch nachweisbar war, hat der Urologe eine Blasenspieglung vorgeschlagen. Wartezeit : 1 Monat: 20 Februar 2024. Da war der Tag.


    Der Urologe hat die Blasenspieglung gemacht, es war sehr interessant meine Blase von innen zu sehen. Aber auf einmal kam es: eine weiße Beule und daneben eine gefaltete weiße Schleimhaut. Auf meine Frage "Was ist das hier?" kam die Antwort "Ich weiß nicht aber das gehört nicht dahin...". Die Spiegelung hat er direkt abgebrochen und eine Überweisung für eine TUR B erstellt mit den Worten "Es sieht nicht nach Blasenkrebs aus". Auf der Überweisung stand "Mikorhämaturie. Zytoskopisch Schleimhaut deutlich erhaben". Es sah nicht wie eine Koralle oder Blumenkohl aus, es war eine Beule.

    Ich bin nach Hause gefahren und dann im Internet dieses Forum gefunden für welches ich sehr dankbar bin. 2 Wochen Wartezeit für die TUR B waren unglaublich schlimm. Ich habe die Geschichten hier im Forum gelesen und mich langsam wie eine Spezialistin gefühlt... Natürlich eine riesen Angst war meine ständige Begleitung.

    Meine TUR B habe ich am Montag diese Woche also am 11.03.2024 im Troisdorfer Krankenhaus gemacht bekommen. Ich habe wie ihr hier oft gesagt habt um die Behandlung unter Hexvix gebeten und sie auch so bekommen (war natürlich nicht so vorgeplant weil laut Arzt kein Verdacht auf cis). Die Tage nach der OP waren psychisch schlimm, weil der Assistenzarzt welcher mich nicht operiert hat, hat gesagt "der Oberarzt hat erzählt es ist kein Tumor, es ist eine Entzündung, es hat rot unter Hexvix geleuchtet"....!!! Natürlich mit diesen Worten hat er mir keinen Gefallen getan, weil ich schon hier in Forum oft solche Worte gelesen habe... Auf meine Frage "Kann man den Cis jetzt schon ausschließen?" hat er natürlich geantwortet "Das kann man mit bloßem Auge von einer Entzündung nicht unterscheiden aber der Arzt weiß schon was er sagt, er hat eine große Erfahrung, ich kann nichts mehr sagen, ich war nicht dabei, Sie müssen die Pathologie abwarten"... Na klar... Ich zittere weiter... Wie oft ich in den zwei Tagen geheult habe, möchte ich nicht sagen... Aber wieder ein wenig Stärke hat mir hier dieses Forum gegeben!

    Gestern also am 13.03.2024 konnte ich nach Hause. Diagnose im Entlassungsbrief: Leukoplakie der Harnblase, aktuell ausstehend.

    Heute direkt früh bin ich zu meinem Urologen gefahren und es kam die erleichterte Nachricht KEIN KREBS, ES IST EINE CHRONISCHE ENTZÜNDUNG!!!!!! Aber auch keine Leukoplakie. Jedoch kein Anhalt auf Dysplasie oder Malignität... Es hat angeblich nichts mit den Nieren zu tun.


    Die genaue Diagnose lautet: "Tumor- und dysplasiefreie Harnblasenschleimhaut mit plattenepithelialer Metaplasie, diskreter chronischer Entzündung und Kapillarhyperämie des Stromas. Fokal miterfasst Detrusormuskulatur. Kein Anhalt für Dysplasie oder Malignität"

    Ein riesen Stein ist von meinem Herzen runter gefallen :)))) Laut meinem Urologen kann man damit nichts machen, es gibt kein Medikament dafür, wir machen eine Kontrolle in 6 Monaten und bis dahin muss ich reichlich trinken, Wasser, Cranberrysaft, Blasentees und er hat mir einen Mannose Pulver empfohlen was ich auch direkt gekauft habe. Was ich noch gekauft habe ist eine Torte und heute wird gefeiert!!! Ich bin so erleichtert und dankbar... Ich danke Euch auch für das wundervolle Forum!! Und ich hoffe ich kann jemandem mit meiner Geschichte auch weiter helfen.

    Liebe Grüße

    Aleksandra

  • Hallo Alexandra8708 ,

    vielen Dank für deinen Beitrag und esse die Torte nicht alleine, das bekommt dir nicht.😉

    Befund der Blasenschleimhaut ist ja optimal und der Blasenkrebs Gott sei Dank vom Tisch.

    Was kommt mit der Nierenerkrankung evtl. noch auf dich zu, weißt du das schon?

    Die geschwollenen Knöchel bedeuten für mich schlecht arbeitende Nieren, kann man da gegensteuern?

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Toll Dein Feedback liebe Alexandra8708 .


    Es ist nicht so häufig hier, so schöne positive Dinge zu hören.


    Vielen Dank dafür und für Dich: bleib gesund und guten Hunger🎂


    Gruss Manny

    Gebt niemals auf!!

  • @Aleksandra8708


    Liebe Alekssndra ,


    schön zu lesen, ich freu mich sehr für dich.

    Trotz aller Freude möchte ich dich bitten, die Termine beim Urologen gewissenhaft einzuhalten.

    Die Zellveränderung gibt es zwar öfter und kommt im ganzen Körper vor, aber in der Blase werd ich halt hellhörig.

    Trinken, stilles Wasser, Kräutertees, keine kohlensäurehaltigen Getränke. Momentan würde ich mit Cranberrysaft auch noch etwas warten, wegen der Säure, die Blase sollte komplett abgeheilt sein. Das dauert schon einige Zeit.

    Jenachdem wie tief reseziert wurde, geht auch noch etwas Schorf mit ab.

    Nur, daß du dich nicht sorgst


    Ich wünsche dir ein schönes Fest, schenk deinen Gästen ein Gläschen ein. 🥂


    Alles Liebe und schau doch gelegentlich mal wieder vorbei, Ricka

  • Liebe Alexandra82905 ,


    danke für deinen ausführlichen Bericht und natürlich für das "gute Ende" :love:


    Ich gieße einen kleinen Wermutstropfen in die Freude: die plattenepithelialer Metaplasie sollte man im Auge behalten - was dein Urologe aber vorhat, wenn ich deinen Bericht richtig verstehe. Bitte, bitte entschuldige, wenn ich ich die Freude ein bisschen dämpfe, aber ich wollte es nicht ungesagt (ungeschrieben lassen) ?(


    Ein bisschen Hintergrund: Urothel ist die normale Blasenschleimhaut => umgebildet zu Plattenepithel = "robustere" Hautoberfläche (siehe auch https://flexikon.doccheck.com/de/Plattenepithel ) ist eine reaktive Veränderung bei andauernden Entzündungen und KANN sich im weiteren Verlauf hin zu einem Tumor entwickeln.


    Dennoch ganz lieben Gruß und gute Besserung für die Nieren, Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Hallo Dirk EZTU999 ^^

    Ich werde die Torte auf jeden Fall unter anderem mit meinem Verlobtem - auch Dirk ^^ , teilen! Er hat die Wochen oder eigentlich die letzten Monate mit mir nicht ganz einfach gehabt ;)

    Bei meiner Nieren Krankheit bleibt überraschenderweise die Nierenfunktion normal. Gfr ist bei mir top. Alle Nierenwerte sind sehr gut. Die Ödemen kamen von der riesen Eiweiß Ausscheidung. Bei dieser Krankheit werden die Eiweißmoleküle nicht mehr im Blut zurückgehalten und erscheinen im Urin. Das kommt bei einem gesunden Menschen nie vor und kann unbehandelt lebensgefährlich sein. Ich hatte aber wieder Glück im Unglück und wie meine Nephrologin in Köln gesagt hat "von allen möglichen Nierenkrankheiten haben Sie die bestmögliche erwischt" ^^ es kann natürlich zu Rezidiven kommen. Ich sollte Ende März meine Tabletten abstellen und dann wird sich rausstellen ob ich ohne Cortison normal leben kann und die Krankheit nicht zurück kommt. Ich hoffe sehr drauf.

    Ich danke Dir für Deine liebe Begrüßung und wünsche Dir seeeehr viel Gesundheit!!


    Hallo Manny Mannyb ^^

    Vielen Dank für Deine liebevollen Worte! Ich wünsche Dir auch sehr viel Gesundheit und alles Beste :S und die Erdbeer Torte kommt gleich auf den Tisch juhuu

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