Gibt es Alternativen zur Blasenentfernung?

  • Moin,


    ich habe nach der Erstdiagnose (Januar 2024) bereits eine TUR-B und eine Nachresektion / Staging hinter mir.

    Aus der Pathologie kam dann der Befund Pt2A high grade.


    Nun steht die Blasenzystektomie an.

    Ich würde mich für ein Neoblase entscheiden und habe mich gefragt, ob es Alternativen zu dieser Heilmethode gibt.

    Ich bin auf das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein gestoßen, das die Blase mittels Bestrahlung i.V.m. einer Chemotherapie erhalten kann. Die Prognosen und Statistiken hören sich gut an.


    Ich habe leider keine Erfahrungsberichte hier im Forum finden können.



    Ist dieser Art der Behandlung unbekannt? Wer hat schon Erfahrungen damit gemacht und kann sie mitteilen.

    Wie immer drängt die Zeit.


    Mein OP-Termin steht schon in den nächsten zwei Wochen an.


    Für Antworten wäre ich sehr dankbar.


    Beste Grüße




    https://www.uksh.de/uksh_media/Dateien_Kliniken_Institute/Radiologiezentrum/Strahlentherapie/Downloads_Patienten/Strahlentherapie+bei+Blasenkrebs.pdf

  • Lieber Promaster ,

    Du hast Dich sicher hier im Forum schon eingelesen und weißt, dass wir hier keine Ärzte sind und lediglich aus der Sicht der Betroffenen schreiben.

    Dennoch halte ich die Behandlung eines Pt2a Highgrade mit Chemotherapie und Bestrahlung für sehr riskant. Ab Pt2 empfiehlt die Leitlinie die Zystektomie. Ich würde mir auf jeden Fall eine Zweitmeinung z.B im yuKE einholen.

    Allerdings erinnere ich mich an eine neue Studie aus den USA, laut der mit Chemotherapie und Immuntherapie ebenfalls gute Ergebnisse erzielt worden sein sollen. Da ging es aber nicht um Bestrahlung. Vielleicht kann jemand die Studie verlinken, ich weiß nicht mehr, wo ich sie gesehen habe.

  • Hallo Promaster ,

    laut der aktuellen gültigen Leitlinie S3 für Blasenkrebs gilt bei ab pT2 (muskelinvasiv) noch die Empfehlung zur Zystektomie und die Radiochemotherapie wird nur für operationsunwillige oder unfähige Patienten als Option angeboten. Nun ist es aber tatsächlich so das sich die Onkologische Gesellschaft seit kurzen mit Publikationen zu Wort meldet dass mit RCT bei muskelinvasivem Blasenkarzinom genauso gute Ergebnisse erzielt werden wie mit einer Zystektomie. Bis dieses durch Studien belegt wird und auch Einzug in die Leitlinie hält wird es wohl noch Jahre dauern.l

    Zur Zeit ist Historiker noch mitten drin in einer RCT Therapie, ich meine weil er nicht operationsfähig war.

    Ebs machte eine RCT allerdings wurde vorher eine Teilblasenentfernung gemacht, das zählt für mich dann nicht mehr als RCT.

    Tabea70 Schwester hat eine RCT gemacht.

    Genau wie du es schon sagst ist hier somit nur wenig Information zur RCT vorhanden, es wird deine Entscheidung sein. Empfehlungen werden nicht kommen.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Guten Morgen,


    vielen Dank für die Antworten. Es ist natürlich ein reizvoller Gedanke, dass die Blase erhalten werden kann.

    Vielleicht gibt es ja schon positive Erfahrungen mit dieser Methode. Letztendlich werde ich die Entscheidung alleine treffen müssen. Um dies zu können muss man ja das Für und Wider abwägen.

    Ich habe um ein Beratungsgespräch gebeten und bin gespannt, welche Risiken damit verbunden sind ( ggf Zweittumore etc).

  • Promaster

    Guten Tag,

    auch von mir ein herzliches Willkommen. Ich habe von deinem Ansinnen zur RCT gelesen und möchte dir noch 2 Mitglieder nennen bei denen du nachlesen kannst.

    Vielleicht bist du bei den Berichten von Ebs schon aufmerksam geworden.

    Ich meine Pilatus, und Han-San


    Persönlich bin ich gegen Experimente bei einer lebensbedrohlichen Krankheit. Wir haben hier viele Beispiele von Mitgliedern

    die gut mit einem Ersatz der Blase leben.

    Letztlich mein Mann, da werden es heuer 15 Jahre, daß er mit dem Stoma gut lebt.


    Deinen Wunsch verstehe ich gut, in deinem Alter will keiner eine Blasenentfernung, nur anderseits willst du sicher leben.


    Alle Kliniken die eine RCT anbieten müssen in 1.Linie ja mal dafür sein.


    Ein Tumor pT2a G3 spricht mM. dagegen.


    Der Tumor in der Blase wurde ja nur oberflächlich abgetragen. Mehr kann eine TUR-B nicht. Der Tumor wächst ja wer weiß wie lange schon im Muskelgewebe und da wächst er weiter.


    Also überlege gut und reiflich was du tust, in deinem Alter ist eine Neoblase sicher ein guter Ersatz. Und wenn es nicht möglich ist, weil evtl. die Harnröhre mit betroffen ist, dann wird's eben ein Urostoma oder auch ein Mainz Pouch I .


    Die Devise ist doch leben 😊


    Dir alles Gute und frag ruhig weiter oder berichte von deinen Erlebnissen auf der Suche nach einer andern Lösung.


    Gruß Ricka

  • Moin @prowmaster, ohne Umschweife und nur der Vollständigkeit halber, Han-San han hat den Kampf um den dauerhaften Erhalt der Harnblase nicht gewinnen können. Nach zehn Jahren Kampf wurde ihm im Zuge der radikalen Zystektomie ein Urostoma angelegt.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

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